2015/12/30

Die Betrogene - Charlotte Link




Titel - Die Betrogene

Autor - Charlotte Link

Verlag - Random House

Ersterscheinung - 2015

mein Exemplar - 2015

meine Bewertung - 3 von 5




 
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Selten hat mich ein Buch so enttäuscht.
Über Charlotte Link hört man ja eigentlich nur Gutes - hier Bestseller, da Bestseller, alles ganz wunderbar. Als ich ihr neuestes Werk Die Betrogene im Buchladen gesehen habe, dachte ich mir also: Wunderbärchen, ich lese sowieso viel zu wenige deutsche Autoren und dann ist es auch noch eine AutorIN, ganz fantastisch, und auch noch ein Krimi, sehr gut, wollte ich eh schon lange mal wieder lesen.
Kurze Bemerkung am Rande: Ich habe vorher noch nie etwas von Link gelesen, hatte aber sehr hohe Erwartungen.
Tja, das war dann wohl auch mein Fehler, denn meine Güte, ....ernsthaft?

Ich fange mit den positiven Sachen an, beziehungsweise, Einzahl, mit der positiven Sache - dem Plot. Ich fand die Geschichte wirklich vom Aufzug her sehr interessant, die Polizistin Kate Linville möchte das Mysterium um den Tod ihres Vaters aufklären und trifft dabei auf einige dunkle Seiten der Vergangenheit des Verstorbenen. Mit Familiengeheimnissen und so Kram kriegt man mich ja leicht. Auch der Plottwist am Ende war gut, ich habe die Auflösung nicht kommen gesehen und diese Tatsache trieb mich beim Lesen auch extrem an, ich wollte wissen wie es ausgeht. Deswegen, und allein deswegen, wurden es letztendlich auch 3 von 5 Punkten. Charlotte Link webt interessante Zusammenhänge, die einen packen.
Nun kommt aber der Knackpunkt, denn -Mann, oh MANN- bin ich nicht für den Schreibstil der Frau Link zu begeistern!
Die Charaktäre klingen alle gleich.
Alle, die gerne und viel lesen, werden wissen was ich meine. Einige Autoren haben die unverkennbare Gabe ihren Protagonisten eine jeweils ganz spezielle Stimme und Sprache zu geben, sodass bei Büchern mit mehreren Erzählperspektiven manchmal schon gar nicht mehr nötig wäre einen Erzählerwechsel anzukündigen, weil man es sofort am Sprachstil erkennt.
Ja, Pustekuchen! Nicht hier!
Es gibt zwar keine Ich-Erzähler, aber dennoch schwenkt die Perspektive zwischen verschiedenen Protagonisten. Leider klingen alle gleich, und zwar gleich langweilig.
Die Dialoge sind nicht flüssig und dadurch unglaubwürdig. Ständig wiederholen sich Informationen, als würde man uns Lesern nicht zutrauen, die Ereignisse von 10-Seiten-vorher im Kopf zu behalten.
Natürlich bin ich keine Expertin, ich arbeite in keinem Verlag und ich beschäftige mich generell nicht mit der Bearbeitung von Manuskripten oder Ähnlichem. Unter Umständen handelt es sich hierbei also um mein persönliches Empfinden und mag anderen Lesern gar nicht so negativ ins Auge fallen. Das ist sogar sehr wahrscheinlich der Fall, denn, wir erinnern uns, -> Bestseller-Autorin!
Mich hat der Schreibstil beim Lesen allerdings wahnsinnig gemacht und ich denke, ich werde mir ihre weiteren Bücher nicht ansehen.

Zusammenfassend: Spannende Handlung, die durch den Schreibstil zerstört wird.
... zerstört ist vielleicht zu hart. Erniedrigt? Beschmutzt? Qualitativ runtergedrückt? Lesespaß-technisch vereitelt?

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