2015/09/30

The Day of the Triffids - John Wyndham





Titel - The Day of the Triffids
(deutscher Titel - Die Triffids)

Autor - John Wyndham

Verlag - Penguin Classics

Ersterscheinung - 1951

mein Exemplar - 2000 (gebraucht, von Amazon)

meine Bewertung - 5 von 5 








Fangen wir mit dem hässlichen Titelbild an.
Zunächst einmal - was seht ihr auf diesem Cover? Was stellt das Bild dar? Erste Assoziationen? Genau, daran dachte ich auch.
Aber NEIN! Es handelt sich hierbei um eine Pflanze, genauer gesagt um eine(n) Triffid, die wohl möglich wichtigsten Bestandteile der Flora und Fauna in John Wyndhams postapokalyptischem Roman The Day of the Triffids.


"You know, one of the most shocking things about it is to realize how easily we have lost a world that seemed so safe and certain."
(Seite 93)


Unser Protagonist Bill Masen verschläft aufgrund einer Operation an den Augen einen Meteoritenschauer - zu seinem Glück! Denn alle, die diesen Schauer am Abend betrachtet haben, erwachen am nächsten Morgen blind. War wohl doch kein "Meteoritenschauer", sehr mysteriös.


"When a day that you happen to know is Wednesday starts off by sounding like Sunday, there is something seriously wrong somewhere."
(Seite 1)

Wir begleiten Bill über Tage, später Wochen und sogar Jahre und sehen durch seine Augen wie sich die Welt, speziell London, und ihre zum größten Teil nun blinde Bevölkerung neu formieren.
Wem das noch nicht interessant genug ist, auf den wartet noch ein SciFi-Überraschungsei erster Klasse - die Triffids! Denn diese (übrigens fleischfressenden Pflanzen) können laufen! Ja, Wahnsinn, ich weiß. Aber in dem Buch funktioniert dieser absurde Handlungsstrang extrem gut.
Was definitiv Wyndhams Schreibstil zuzuschreiben ist. Der Mann schreibt einerseits wundervoll trocken und dadurch höchst amüsant und andererseits auch sehr gefühlvoll.
Ein kleiner Vorgeschmack für Ersteres: "I could perhaps tackle Alf successfully, even with my hands tied - providing he had no knife. But probably he had a knife, and that would be unpleasant." (Seite 110)
Ich meine - genial oder nicht? Teilweise hat mich sein Stil sogar etwas an J.K. Rowling erinnert. Oder gibt es da etwa einen übergeordneten, britischen Stil, der bei beiden jeweils herausklingt?

Neben der natürlich stark thematisierten Apokalypse werden auch Aspekte wie Geschlechterrollen, Religion und Klassensysteme angesprochen. Zudem ist es in Anbetracht des Erscheinungsjahres (1951) sehr interessant zu betrachten, wie die einzelnen Länder (besonders Russland, USA und Großbritannien) in dem Buch dargestellt werden. Ein Festmahl für alle Leser, die auch so sehr auf historische Einordnung stehen wie ich.

Zusammengefasst würde ich das Buch definitiv weiterempfehlen, selbst wenn einem das Genre SciFi eigentlich gar nicht zusagt. Ich werde auf jeden Fall noch weitere Bücher von Wyndham lesen.

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